Unsere Weisheit in Jesus
Einleitung
In der letzten Predigt habe ich darüber gesprochen, dass Jesus unsere Hoffnung ist. Weil er uns mit Gott versöhnt hat, dürfen wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Im ersten Kapitel des Kolosserbriefes haben wir gesehen, wie Paulus seinen Blick immer wieder nach vorne richtet, auf das herrliche Leben im Himmel, das wir einmal mit Jesus verbringen dürfen. Diese Hoffnung gab Paulus Geduld und Langmut, um fest im Glauben zu bleiben, wenn er mit Schwierigkeiten konfrontiert war. Im zweiten Kapitel des Kolosserbriefes fährt Paulus nun fort, den Glauben seiner Leser zu stärken. In diesem Abschnitt betont er, dass in Jesus alle Schätze der Weisheit und der Einsicht verborgen sind (V. 3). Gleich wie andere Gemeinden hatten die Kolosser mit falschen Lehren zu kämpfen und sie standen in der Gefahr, durch diese getäuscht und von Jesus weggezogen zu werden. Doch Paulus sagt ihnen, dass sie in Jesus die Fülle haben und dass sie sich nicht von menschlichen und weltlichen Einsichten, die nicht mit der Lehre von Jesus übereinstimmen, davon abbringen lassen sollen.
Das zweite Kapitel des Kolosserbriefes kann man in drei Abschnitte unterteilen. In den ersten sieben Versen erklärt Paulus, dass sein Ziel eine geeinigte und gestärkte Gemeinde in Kolossäa ist. In den Versen 8 – 15 stellt er die Erlösung durch Christus menschlichen Philosophien gegenüber. Im letzten Abschnitt warnt er die Kolosser vor einem gesetzlichen Leben. Die ersten beiden Abschnitte, haben wir in der Schriftlesung bereits gehört. Deshalb lesen wir an dieser Stelle nur noch die Verse 16 bis 23: So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats. Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; der Leib aber ist Christus eigen. Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken.
Wenn ihr nun mit Christus den Elementen der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt: »Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren« – was doch alles verbraucht und vernichtet werden soll. Es sind menschliche Gebote und Lehren. Diese haben zwar einen Schein von Weisheit durch selbst erwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, dass sie den Leib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch (Kolosser 2v16-23).
In Jesus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis
Erkenntnis und Intelligenz stehen heute hoch im Kurs. Wer einen Hochschulabschluss von einer bekannten Universität hat, kann mit Anerkennung rechnen und hat mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Das war auch in der griechisch geprägten Welt zur Zeit von Paulus der Fall. Im 1. Korinther 1 Vers 22 schrieb er, dass die Juden nach Zeichen fragen und die Griechen nach Weisheit. Paulus selbst konnte von sich sagen, dass er von den damals besten Lehrern unterrichtet worden ist. Als er nach seiner Verhaftung in Jerusalem zum jüdischen Volk sprach, verwies er auf seine Ausbildung beim Pharisäer Gamaliel. Dieser Gelehrte war damals so bekannt, so dass seine Zuhörer sofort wussten, von wem er sprach (Apg 5v34, Apg 22v3).
Durch seine Bekehrung zu Jesus änderten sich die Werte von Paulus jedoch grundlegend. Früher war er stolz auf seine Ausbildung bei den besten Lehrern seiner Zeit. Weil er aber mit Jesus etwas viel Besseres kennen lernte, erachtete er das, was ihm früher wichtig war, nun als Schaden oder als Verlust. In Philipper 3 Vers 7 schreibt er: Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Wer von euch jemals im Talmud gelesen hat, kann sicher nachvollziehen, wovon Paulus spricht. In Stuttgart hatte ich Mal die Möglichkeit, gratis eine gebrauchte Ausgabe des Talmuds zu erhalten. Ich habe einige Abschnitte darin gelesen, gerade auch über die Erschaffung der Welt. Sicher steht einiges Nützliches und Interessantes im Talmud, aber vieles dreht sich um wilde Spekulationen ohne ersichtlichen Nutzen. Beispielsweise wird ausführlich diskutiert, wann das Feuer der Hölle erschaffen wurde. Einige Rabbiner argumentierten, dass dies am zweiten Schöpfungstag der Fall war, da es im Schöpfungsbericht vom zweiten Tag nicht heisst, dass Gott seine Werke sah und dass sie gut waren. Wenn wir die Erkenntnisse, die wir in Jesus haben dürfen, mit solchen Spekulationen vergleichen, werden auch wir zum Ergebnis kommen, dass Letztere im Vergleich dazu wie ein Schaden anzusehen sind.
Die Schätze der Weisheit, die in Jesus verborgen liegen, beschreibt Paulus in den Versen 8 – 15. Durch seinen Tod hat Jesus die Strafe für unsere Sünden auf sich genommen. Weil wir Gott ungehorsam waren und gegen ihn rebelliert haben, sind wir ihm gegenüber schuldig geworden. Dadurch haben wir selber die Beziehung zu Gott, der Quelle des Lebens unterbrochen und waren deshalb tot in unseren Sünden (V. 13). In der letzten Zeit war in den Medien immer wieder über den Bankrott von Banken und Firmen in der Krypto-Branche zu lesen. Diese hatten in der Hoffnung auf grosse Gewinne immer mehr Schulden aufgehäuft. Als die Kurse sanken und die Kunden ihr Geld zurückhaben wollten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als einzugestehen, dass sie die Schulden nicht zurückzahlen konnten. Dies entspricht unserer Situation gegenüber Gott. Paulus spricht von einem Schuldbrief, auf dem aufgelistet ist, welche Forderungen Gott uns gegenüber hat (V. 14). Bei jedem von uns steht da drauf, wie oft wir die Gebote Gottes übertreten haben und seinen Namen entehrt haben. Oft haben wir gegen ihn und seine Geschöpfe gesündigt, indem wir ihn verleugnet haben oder böse Gedanken über andere Menschen hatten. Und auch wir müssen eingestehen, dass wir diese Forderungen nicht wieder gut machen können. Im Glauben dürfen wir aber erkennen, dass Jesus an unserer Stelle gestorben ist und unseren Schuldbrief für uns getilgt hat. Wenn wir dies glauben und uns auf seinen Namen haben taufen lassen, so sind wir auch mit ihm lebendig gemacht. Wir dürfen nun auf der Seite des Siegers stehen, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist (V. 10) und über diese triumphiert hat (V. 15). Im Vergleich zu dieser Erkenntnis, ist alle menschliche Weisheit tatsächlich nichts wert und erscheint uns als Verlust und nicht als Gewinn.
Bedeutet dies nun, dass alles menschliche Wissen nutzlos ist und wir deshalb auf Schulbildung verzichten sollen? Ich glaube nicht, dass dies im Sinne von Paulus wäre. Eine gute Bildung ist in vielerlei Hinsicht nützlich. Beispielsweise benötigen wir diese, um die Bibel zu lesen und so Gottes Willen verstehen zu können. Auch der Auftrag, uns die Schöpfung untertan zu machen (1Kor 12v10) oder die Verteidigung des Glaubens (1Pet 3v15) setzen voraus, dass wir uns in angemessener Weise mit menschlichem Wissen beschäftigt haben. Zu allen Zeiten haben Christen die Vorteile guter Bildung erkannt und festgestellt, dass ohne gut ausgebildete Leiter es immer wieder zu Problemen in den Gemeinden kam. Deshalb haben Gläubige immer wieder Ausbildungsstätten gegründet, aus denen übrigens viele der heutigen Universitäten hervorgegangen sind. Trotz all dieser Vorteile guter Bildung hat Paulus erkannt, dass menschliches Wissen uns nicht erretten oder erlösen kann. Im Gegenteil, Irrlehren und menschliches Wissen können uns sogar von Gott entfernen. Wie wir aus Kolosser 2 schliessen können, hatten sich leider auch in Kolossäa solche schädlichen Lehren eingeschlichen. Deshalb ermahnt Paulus sie, sich davor in Acht zu nehmen.
Warnung vor verführerischen Lehren
Wie die Kolosser sind auch wir heute vielen schlechten Einflüssen ausgesetzt. Durch die sozialen Medien und das Internet haben Irrlehrer neuerdings die Möglichkeit, auf einfache Weise Millionen von Menschen zu erreichen. Deshalb ist die Warnung von Paulus an die Kolosser, dass sie sich nicht auf Irrlehren einlassen sollen, auch für uns sehr aktuell und wichtig.
In Vers 8 nennt Paulus zwei Richtungen, aus denen schlechte Einflüsse kommen können. Die erste davon sind menschliche Traditionen. Die Gemeinde in Kolossäa hatte wie viele der von Paulus gegründeten Gemeinden vermutlich viele jüdische Mitglieder. Für diese war es eine riesige Herausforderung, zwischen christlicher Lehre und jüdischen Traditionen zu unterscheiden und dem Druck der traditionellen Juden zu widerstehen. Im Vers 16 warnt Paulus die Kolosser deshalb davor, sich wegen Speisegeboten oder jüdischen Feiertagen ein schlechtes Gewissen machen zu lassen. Diese Vorschriften entstammten zwar dem von Gott inspirierten Alten Testament, aber Christus hat diese Gesetze erfüllt (Mt 5v17), so dass seine Jünger sich nicht mehr an sie zu halten brauchten. Manche Juden-Christen verlangten jedoch, dass sich auch die Heiden-Christen den jüdischen Traditionen unterwerfen. Ihnen musste Paulus Einhalt gebieten und klarstellen, dass sich weder Juden- noch Heiden-Christen an diese Gebote halten müssen. Heute haben wir zwar kaum mit jüdischen Traditionen zu kämpfen, aber die Kirchengeschichte zeigt, dass auch unter Christen religiöse Traditionen zu vermeintlichen Geboten mutieren können. Um uns nicht durch unnötige Traditionen lähmen zu lassen, ist es deshalb wichtig, dass auch wir als Evangelische Gemeinde Wynental unsere Aktivitäten immer wieder an Christus neu ausrichten und uns auf neue Möglichkeiten einlassen, um Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen.
Neben Traditionen gibt es eine weitere Quelle verführerischer Lehren. Paulus nennt diese die Elemente der Welt, andere Übersetzungen sprechen von den Grundsätzen der Welt. Einige Ausleger denken, dass Paulus damit sogar böse Geister meint. Darauf könnte Vers 18 hindeuten, in welchem er von der Verehrung von Engel spricht. Solche Lehre basiert im Gegensatz zu gesunder Lehre nicht auf der Weisheit, die in Christus verborgen ist, sondern auf menschlichen Ideen. Leider ist es nicht schwierig, Beispiele für solche Gedankengebäude zu finden, die auch unter Gläubigen Anklang finden. Auch unter Christen gibt es einige, welche die unchristliche Lehre vertreten, dass sich der Mensch durch natürliche Vorgänge über Jahrmillionen aus niedrigen Lebensformen entwickelt hat. Diese Vorstellung, welche als theistische Evolution bekannt ist, ist sicher nicht Christus gemäss, da sie ihm die Ehre vorenthält, die ihm als Schöpfer zusteht. Sie widerspricht auch der biblischen Aussage in 1. Mose 1, dass Gott alle Lebewesen nach ihrer Art erschaffen hat (Gen 1v24). Lebewesen können sich innerhalb gewisser Grenzen zwar verändern, aber dass aus Fischen Dinosaurier werden und aus diesen wiederum Vögel, ist eine weltliche Vorstellung von Menschen, die ohne einen Schöpfergott auskommen möchten. Wegen solch unbiblischer Lehren brauchen wir aber nicht die Wissenschaft oder die Biologie als Ganzes zu verwerfen, sondern lediglich jene Teile, die auf nicht Christus gemässen Grundannahmen beruhen. Ich denke, dass man Paulus’ Warnung vor Philosophie in Vers 8 auch nicht so verstehen sollte, dass Philosophie generell abgelehnt werden muss. In meinem Studium Glaube und Wissenschaft an einer evangelikalen Universität hatte ich auch einige Einführungskurse in Philosophie. In diesen ging es darum, wie man durch logisches Denken zu wahren Einsichten über die Welt kommen kann. Dabei kann man wie in der Biologie von Grundannahmen ausgehen, die entweder Christus gemäss sind oder eben nicht. Je nachdem wie man an die Sache heran geht, wird man zu Ergebnissen gelangen, die entweder mit dem christlichen Glauben übereinstimmen oder eben nicht. Unbiblische philosophische Resultate lehnen wir als Christen natürlich ab, aber deswegen brauchen wir nicht jede Art von logischem Nachdenken über die Welt zu verwerfen. So können wir von bekannten christlichen Philosophen wie Blaise Pascal sicher auch manches lernen.
Die Auswirkungen gesunder und verführerischer Lehren
Um gesunde und verführerische Lehren unterscheiden zu können, hilft es, nicht nur ihre Quellen, sondern auch ihre Auswirkungen zu kennen. In Vers 18 sehen wir, wie menschliche und dämonische Lehren zu Stolz und Überheblichkeit führen. Paulus schreibt von Menschen, die sich gerühmt haben wegen dem, was sie in Visionen gesehen hatten. Dies hat ihren fleischlichen Sinn angesprochen und dazu geführt, dass sie ohne Grund aufgeblasen wurden – ein schöner Ausdruck, um zu beschreiben, dass sie mehr von sich gehalten haben, als angemessen war. Unser Wunsch, etwas Besonderes zu sein, erklärt sicher auch, wieso charismatische Lehren unter Christen grossen Anklang finden. Besondere Gaben oder verborgenes Wissen zu haben, schmeichelt uns und gibt uns Anerkennung unter den Menschen. Wer von uns möchte nicht wie Daniel oder Johannes Einblicke in verborgene Geheimnisse haben oder wie Petrus oder Paulus eindrückliche Wunder vollbringen? Leider lässt uns unser fleischlicher Geltungstrieb schnell zu Opfern von Irrlehren werden. Anstatt mit Christus beschäftigen wir uns mit Engeln und Askese. Statt des Evangeliums verbreiten wir Verschwörungstheorien. Ohne es zu merken, steht Christus plötzlich nicht mehr im Mittelpunkt unseres Lebens und wir vergessen, dass alle Schätze der Weisheit in Christus und nirgendwo sonst verborgen sind.
Im Gegensatz zu verführerischen Lehren führt gesunde Lehre zu Demut und Bescheidenheit. Bei Paulus haben seine Visionen und Einsichten nicht dazu geführt, dass er sich selber rühmte, sondern dass er den Herrn rühmte. In Galater 6v14 schreibt er: Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. Wenn wir uns unsicher sind, ob eine Lehre von Gott kommt oder nicht, ist es deshalb gut, wenn wir beobachten, wozu diese Lehre im Leben von Menschen führt. Führt sie zu Stolz und Hochmut, sollten wir vorsichtig sein. Führt sie hingegen zu Demut und Bescheidenheit, ist es wahrscheinlicher, dass es sich um eine gesunde Lehre handelt. Allerdings können selbst unbiblische Lehren einen Anschein von Demut hervorrufen (V. 18, V. 23). Das macht es manchmal sehr schwierig, Strömungen und Lehren richtig zu beurteilen. Wir werden immer auf die Hilfe Gottes angewiesen sein, dass er uns die entsprechende Einsicht schenkt, so dass wir jede Lehre mit Hilfe des Wortes Gottes und dem Heiligen Geist prüfen können. Darum lasst uns Gott bitten, dass er uns und unserer Gemeindeleitung beisteht und uns seine Wahrheit offenbart.
Nebst Bescheidenheit hat gute, biblische Lehre, die auf Christus ausgerichtet ist, weitere positive Auswirkungen. Ein wichtiges Anliegen von Paulus in Kolosser 2 ist die Einheit der Gemeinde. In Vers 2 wünscht er sich, dass die Gläubigen verbunden werden in der Liebe. In Vers 19 nennt er Christus das Haupt der Gemeinde, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird. Wie in 1. Korinther 12 vergleicht Paulus die Gemeinde mit dem menschlichen Leib. Christus ist das Haupt, die Mitglieder mit ihren unterschiedlichen Begabungen die anderen Körperteile. Damit der menschliche Körper funktionieren kann, müssen diese durch Gelenke und Bänder zusammengehalten werden. In der Gemeinde entsteht diese Einheit durch Liebe, aber auch durch unser gemeinsames Bekenntnis zu Christus. Eine Gemeinde, die in ihrer Lehre fest auf Christus ausgerichtet ist, wird sich nicht von jedem Wind der Lehre auseinandertreiben lassen (Eph 4v14). Von der Gemeinde wird gesagt, dass Verfolgung sie eint, aber dass Verführung sie spaltet. Wie schnell Meinungsverschiedenheiten Gemeinden auseinanderreissen kann, haben wir leider während der Corona-Pandemie beobachten können. Deshalb sagt Paulus den Kolossern: Hält euch zu Christus, in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind. Lasst euch nicht von irrelevanten Diskussionen von ihm abbringen. Streitet doch nicht wegen Lehren bezüglich Essen und Trinken, Feiertagen oder Engel. All diese Dinge sind doch nur ein Schatten des Zukünftigen, Christus ist es aber, der uns erlöst hat und dem wir für immer gehören werden (V. 17).
Zusammenfassung
Im zweiten Kapitel des Kolosserbriefes erinnert Paulus die Kolosser an all die Vorrechte, die wir in Jesus haben dürfen. Etwa zehn Punkte nennt er, die wir in ihm oder mit ihm haben: In ihm sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen (V. 3), in ihm wohnt die Fülle der Gottheit (V. 9), in ihm sollen wir leben (V. 6), in ihm sind wir verwurzelt (V. 7), fest im Glauben (V. 7), erfüllt (V. 10), beschnitten (V. 11), mit ihm sind wir begraben (V. 12), auferweckt (V. 12), und lebendig gemacht (V. 13). Insbesondere dürfen wir in Jesus die Weisheit haben, die wir für ein gelingendes Leben benötigen. Wir dürfen wissen, dass wir durch das, was Gott für uns getan hat, ewiges Leben haben dürfen. Im Vergleich dazu, ist alles menschliche Wissen nichts wert (V. 23). Deshalb versteht Paulus nicht, dass sich die Kolosser so stark von religiösen Traditionen und weltlicher Weisheit beeinflussen lassen. All unser Wissen sollen wir in Beziehung zu unserer Erlösung in Jesus setzen. Dadurch werden wir menschlichem Wissen nicht mehr Bedeutung zumessen als ihm zusteht und wir werden feststellen, dass es nicht gibt, was der göttlichen Weisheit vergleichbar wäre. Wir werden merken, dass es keinen Sinn macht, an anderer Stelle als in Christus nach Weisheit zu suchen.
Besonders aufpassen sollen wir bei Irrlehren, die versuchen, unser Geltungsbedürfnis anzusprechen. Viele Irrlehrer versprechen den Menschen besondere Einsichten oder Fähigkeiten, die uns über andere Menschen zu stellen scheinen. Wie Paulus den Kolossern schreibt, führt dies dazu, dass Menschen aufgeblasen werden und zu viel von sich denken. Sobald wir dies bei uns oder anderen beobachten, sollten wir wachsam und vorsichtig sein. Im Gegensatz dazu können wir gesunde Lehre daran erkennen, dass sie Menschen bescheiden macht und sie zu Einheit und Zusammenhalt in den Gemeinden führt. Anstatt Menschen wird sie Jesus, unseren Schöpfer und Erlöser gross machen, welcher alleine unsere Hoffnung und unsere Weisheit ist.