Unsere Verbundenheit in Jesus
Einleitung
Im letzten Kapitel des Kolosserbriefes geht es um Menschen, die durch ihren gemeinsamen Einsatz für das Reich Gottes miteinander verbunden sind. Wenn man die beiden Abschnitte liest, realisiert man sehr schnell, dass Paulus kein Einzelkämpfer war. Obwohl er als Autor vieler Briefe des Neuen Testaments oft im Vordergrund steht, war sein Dienst nur möglich, da ihn ein ganzes Team an Mitarbeitern unterstützte. Nur durch den Einsatz von jedem Gläubigen kann der gewaltige Auftrag umgesetzt werden, den Jesus seinen Jüngern aufgegeben hat. Wenn diese nicht sich selbst, sondern das gemeinsame Ziel in den Vordergrund stellen, können sie mit Gottes Hilfe gemeinsam seine Mission erfüllen.
Nachdem Paulus im ersten Abschnitt von Kolosser 4 um Gebet für sich bat, gibt er im zweiten Abschnitt Grüsse und Ermahnungen an die Kolosser weiter: Wie es um mich steht, wird euch alles Tychikus berichten, der liebe Bruder und treue Diener und Mitknecht in dem Herrn, den ich darum zu euch sende, dass ihr erfahrt, wie es uns ergeht, und damit er eure Herzen tröste. Mit ihm sende ich Onesimus, den treuen und lieben Bruder, der einer der Euren ist. Wie es hier um uns steht, werden sie euch alles berichten. Es grüßen euch Aristarch, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter des Barnabas – seinetwegen habt ihr schon Weisungen empfangen; wenn er zu euch kommt, nehmt ihn auf –, und Jesus mit dem Beinamen Justus. Von denen aus der Beschneidung sind sie allein meine Mitarbeiter am Reich Gottes, und sie sind mir ein Trost geworden. Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, auf dass ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist. Ich bezeuge ihm, dass er viel Mühe hat um euch und um die in Laodizea und in Hierapolis. Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. Grüßt die Brüder und Schwestern in Laodizea und Nympha und die Gemeinde in ihrem Hause. Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde von Laodizea gelesen wird und dass ihr auch den von Laodizea lest. Und sagt dem Archippus: Sieh auf das Amt, das du empfangen hast in dem Herrn, dass du es ausfüllst! Mein Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenkt meiner Fesseln! Die Gnade sei mit euch!
Unser Auftrag in Christus: Vor seiner Himmelfahrt hat Jesus seinen Nachfolgern den Auftrag gegeben, alle Nationen zu Jüngern zu machen und sie zu lehren, alles zu bewahren, was er ihnen geboten hat (Mt 28v18-20). Bei seiner Bekehrung hat Paulus diesen Auftrag auch ganz persönlich empfangen, als der Herr ihm sagen liess, dass er den Namen von Jesus vor Heiden, Könige und das Volk Israel tragen soll (Apg 9v15). Paulus hat aber nicht versucht, diese Aufgabe als Solo-Christ auszuführen. sondern er war sich bewusst, dass er die Unterstützung Gottes und anderer Gläubigen benötigt. Dies ist in Vers 3 zu erkennen, in dem er die Kolosser darum bittet, dass sie für ihn beten, dass Gott ihm und seinen Mitarbeitern eine Tür für das Wort Gottes auftun möge. Wir sehen hier, wie er sowohl auf Gott als auch auf andere Gläubige angewiesen war. Bereits seit Beginn seines Dienstes war Barnabas immer an seiner Seite hat (Apg 11v30), ein treuer Begleiter, der Paulus immer noch unterstützte als er den Brief an die Kolosser schrieb (V. 10). Paulus war also nicht alleine unterwegs. In der Zeitschrift Ethos erschien kürzlich ein lesenswerter Auszug aus Warren Wiersbes Kommentar zum Alten Testament mit dem Titel «Gesucht: Mutige Helden». Wiersbe betont darin ebenfalls, dass der Dienst für Gottes Reich Teamarbeit ist. Unter Punkt 4 schreibt er über Gottes Mitarbeiter: «Sie wissen, wie man zusammenarbeitet: Auch wenn diese Persönlichkeiten manchmal Individualisten sind, so sind sie sich doch bewusst, dass sie das Werk nicht allein bewältigen können. Das isolierte Handeln ist zwangsläufig begrenzt, weil die Gläubigen zusammengehören, aufeinander einwirken und einander brauchen.» Jeder von uns ist begrenzt, deshalb ist es gut, dass wir den Missionsbefehl nicht alleine umsetzen müssen. Vielmehr ist es ein gemeinsamer Auftrag, der alle Gläubigen fest miteinander verbindet. Diese Verbundenheit ergibt sich sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Gemeinde. Deshalb wollen wir auch immer wieder den Kontakt zu Gläubigen aus anderen Gemeinden suchen, um uns gegenseitig unterstützen zu können.
In den Versen 5 und 6 rät Paulus den Kolossern, wie sie den gemeinsamen Missionsbefehl ausführen sollen. Als erstes ermahnt er sie, sich den Ungläubigen gegenüber weise zu verhalten. Vielleicht meint er damit, dass wir uns laufend nach neuen Möglichkeiten, nach «offenen Türen» umsehen sollen, um unsere Mitmenschen mit dem Evangelium zu erreichen. Im erwähnten Artikel über mutige Helden schreibt Wiersbe auch, dass sie Möglichkeiten sehen, keine Angst vor Veränderungen haben und sich Gedanken um kommende Generationen machen. Auch für uns als Evangelische Gemeinde Wynental ist es wichtig, dass wir bereit sind, uns auf Veränderungen einlassen, auch wenn unsere Kernbotschaft, das Evangelium, unveränderlich ist. Paulus hat sich auf vieles eingelassen, um Menschen für Jesus zu gewinnen. Den Juden ist er wie ein Jude geworden, Heiden ist er wie einer ohne Gesetz geworden, um auf alle Weise etliche zu retten (1Kor 9v20-22). Darüber hinaus ermahnt uns Paulus, die zur Verfügung stehende Zeit gut auszunutzen (V. 5). Mit anderen Worten ist es wichtig, dass wir unsere Prioritäten richtig setzen. Wenn wir einmal aus der Ewigkeit auf unser Leben zurückblicken, wollen wir nicht feststellen müssen, dass wir uns mit viel Unwichtigem beschäftigt, aber die Arbeit für das Reich Gottes vernachlässigt haben. Natürlich haben wir auch unsere Verpflichtung gegenüber Familie und Staat, aber da wo Gott uns Möglichkeiten schenkt, für ihn zu wirken, wollen wir diese Gelegenheiten freudig nutzen.
Als nächstes ermahnt uns Paulus, dass unsere Rede wohlklingend und mit Salz gewürzt sein soll (V. 6). Was wir sagen, soll nicht wie eine fade Suppe schmecken, sondern vielmehr wie ein gut gewürztes Gericht. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir den Menschen einfach das sagen, was sie hören wollen, sondern dass unsere Zuhörer merken sollen, dass Gottes Wort gehaltvoll und kraftvoll ist und die Macht hat, Menschen zu verändern. Zugleich sollen sie auch spüren, dass wir es gut mit ihnen meinen und sie uns wichtig sind. In einer Parallelstelle im 1. Petrusbrief heisst es diesbezüglich, dass wir Fragen von Ungläubigen mit Sanftmut und Ehrfurcht beantworten sollen (1Pet 3v16). Deshalb müssen wir darauf achten, dass wir nicht von oben herab mit ihnen sprechen und es uns nicht darum geht, in allem Recht zu haben. Paulus hat auch sonst sehr hohe Ansprüche an die Kolosser, wenn er hinzufügt, dass sie wissen sollen, wie sie einem jeden antworten sollen. Das setzte natürlich voraus, dass sie sich in der Bibel gut auskannten und sich Gedanken machten, wie sie verbreitete Argumente gegen das Christentum entkräften konnten. Deshalb gab es in der Kirchengeschichte immer wieder so genannte Apologeten, die sich damit beschäftigten, den christlichen Glauben mit guten Argumenten zu verteidigen. Wenn wir diesbezüglich unsere Aufgaben machen, können wir würdige Botschafter von unserem wunderbaren Herrn sein.
Aufgaben im Reich Gottes: Welche Aufgaben gibt es für diejenigen, die Jesus nachfolgen? Welche Dienste gibt es für die Gemeinschaft der Gläubigen, so dass sie Gottes Auftrag gemeinsam ausführen können? An vorderster Stelle in Kolosser 4 steht das Gebet. In Vers 2 ermahnt Paulus die Gläubigen, beharrlich im Gebet zu sein. Das heisst, dass wir regelmässig und mit Ausdauer für Gläubige und Ungläubige beten sollen. In den Versen 3 und 4 geht es darum, um gute Gelegenheiten für Mission und Evangelisation zu bitten. Nicht erst heute, sondern bereits zur Zeit des Paulus, gab es viele, die das Evangelium ablehnten und der Verkündigung Steine in den Weg legten. Deshalb waren Christen immer darauf angewiesen, dass Gott ihnen Möglichkeiten schenkte, trotz Hindernissen ihren Dienst auszuführen. In Vers 12 wird Epaphras als ein weiterer Beter erwähnt, durch dessen Dienst die Gemeinde in Kolossäa vermutlich entstanden ist. Von ihm heisst es, dass er unablässig für die Gläubigen in Kolossäa rang, dass sie standhaft und vollkommen seien. Wir sehen, wie er hier mit dem zweiten Teil des Missionsauftrags beschäftigt war, das Wachstum der bereits zum Glauben gekommenen weiter zu unterstützen. Da wir in unserem Dienst ganz von Gott abhängig sind, der als einziger die Herzen der Menschen verändern kann, ist das gemeinsame Gebet für das Reich Gottes eine der wichtigsten Aufgaben für die Gemeinde.
Ein weiterer wichtiger Dienst, der in Kolosser 4 zwei Mal erwähnt wird, ist der gegenseitige Trost. Im Vergleich zum Gebet ist uns die Notwendigkeit dieses Dienstes vermutlich oft weniger bewusst. Paulus schickt Tychikus mit dem Ziel nach Kolossäa, dass deren Herzen getröstet werden, indem dieser sie wissen lässt, wie es Paulus und seinen Helfern geht (V. 8). Paulus seinerseits ist auch getröstet worden durch seine Mitarbeiter Aristarch, Markus und Jesus (V. 10, 11). Jeder von uns wird von schlechten Nachrichten oder schwierigen Umständen entmutigt, natürlich auch Paulus, da er durch seine Gefangenschaft in seinen Möglichkeiten äusserst eingeschränkt war. Bei uns braucht es vielleicht viel weniger, dass wir unseren Dienst für das Reich Gottes oft am liebsten aufgeben würden. Deshalb ist es gut, dass wir in unserem Auftrag mit anderen verbunden sind und uns gegenseitig trösten können. Wäre dies vielleicht ein Dienst, den du übernehmen möchtest? Weisst du von jemandem, dass es ihm nicht gut geht und du ihn trösten und ermutigen könntest? Oft reicht es aus, den Fokus einer Person auf die positiven Seiten einer Situation zu lenken, indem man sie zum Beispiel danach fragt, wofür sie Grund zu danken hat (V. 2). Im Falle von Tychikus war es bereits ausreichend, dass er den Kolossern davon erzählte, dass es Paulus trotz Gefangenschaft gut geht und er Unterstützung durch Freunde hatte. Für Tröster und Ermutiger gibt es immer wieder Bedarf, so dass Mitarbeiter den Auftrag des Herrn nicht aufgeben. Ohne diesen Dienst wären sicher schon viele gute Initiativen aufgegeben worden.
Ein dritter praktischer Dienst, der uns in Kolosser 4 begegnet, ist die Gastfreundschaft. In Vers 10 bittet Paulus, dass die Kolosser Markus aufnehmen sollen, wenn er zu ihnen kommt. Er war darauf angewiesen, dass er eine Unterkunft hatte, wenn er im Auftrag von Paulus unterwegs war. Genau so gibt es auch heute immer wieder Bedarf, Prediger, Redner oder Gäste für ein Essen oder eine Übernachtung zu bewirten. Als Ramona und ich in der letzten Zeit verschiedene Gemeinden besucht haben, haben wir auch wieder festgestellt, wie schön es ist, wenn man als Gäste freundlich begrüsst wird. Deshalb ist es gut, wenn jeder mithilft, mit Gästen ins Gespräch zu kommen. Gerade für Besucher, die nicht so kontaktfreudig sind, ist es wichtig, dass wir sie mit hineinnehmen, so dass sie sich willkommen und geschätzt wissen. Besonders in grösseren Gemeinden kann es leider schnell passieren, dass jemand übersehen wird und sich ausgeschlossen fühlt. Wie ihr seht, gibt es mit Gebet, Trost und Gastfreundschaft viele praktische Aufgaben, bei denen jeder mithelfen kann, dass Gottes Reich wachsen darf. Jesus hat diesen Auftrag all seinen Jüngern auferlegt, so dass sie diesen gemeinsam ausführen. Wichtig ist, dass wir das gemeinsame Ziel in den Vordergrund stellen und nicht jeder seine eigenen Ziele verfolgt. Bekanntermassen kommt man nicht gut vorwärts, wenn jeder in eine andere Richtung zieht.
Vorbilder im Dienst: Ab Vers 7 nennt Paulus die Namen vieler Personen, mit denen er in seinem Dienst verbunden war. Für jemanden, der diese nicht kennt, sind solche Abschnitte vielleicht genauso spannend wie die Lektüre des Telefonbuches einer weit entlegenen Stadt, nämlich herzlich wenig. Wenn man sich die Mühe macht, alle biblischen Informationen über die genannten Personen zu sammeln, kann man aber doch einiges über sie in Erfahrung bringen und der Bibeltext wird viel spannender. Über die meisten gibt es viel Positives zu berichten, einzelne dienen uns jedoch auch als Warnung dafür, wie wir unseren Dienst für das Reich Gottes nicht ausführen sollen. Ein positives Vorbild ist Tychikus. Er war für Paulus ein treuer Begleiter auf seinen Missionsreisen, und stand diesem auch bei, als er sich im Gefängnis befand und von dort aus den Brief an die Kolosser schrieb. Tychikus erhielt von Paulus den verantwortungsvollen Auftrag, mehrere Briefe an Gemeinden zu überbringen. Paulus hat ihn nicht nur nach Kolossäa, sondern auch nach Ephesus und zu Titus geschickt, damit diese über die Situation von Paulus informiert wurden. Das zeigt, dass er ein Mitarbeiter war, auf den sich Paulus voll verlassen konnte. Obwohl es nicht so war, dass er von der Freilassung von Paulus berichten konnte, traute Paulus ihm zu, dass er die Kolosser trösten konnte (V. 8). Tychikus ist auf jeden Fall ein Vorbild für uns, indem er auch in schwierigen Situationen zu Paulus stand und bereit war, für den Dienst an den Geschwistern anstrengende und gefährliche Reisen auf sich zu nehmen. Gleich wie er wollen auch wir für Jesus im Einsatz sein, auch wenn die Dinge mal nicht so rund laufen.
Ein weniger gutes Vorbild ist für uns der in Vers 14 genannte Demas. Zwar treffen wir ihn hier an der Seite von Paulus an, wie auch er Grüsse an die Kolosser schickt. Später lesen wir jedoch folgenden traurigen Satz über ihn: «Denn Demas hat mich verlassen und diese Welt lieb gewonnen und ist nach Thessalonich gezogen» (2Tim 4v10). Vielleicht war es die Aussicht auf Geld, Macht oder eine attraktive Frau, die ihn verführt hat, dass er Paulus und den Dienst im Reich Gottes verlassen hat. Im Gleichnis des Sämanns hat Jesus vorausgesagt, dass es Menschen geben wird, die ihm eine Zeit lang nachfolgen, dann aber in die Welt zurückkehren werden (Matthäus 13). Bei Demas war dies offensichtlich auch der Fall, am Ende war seine Liebe zur Welt grösser als seine Liebe zu Gott. Auch für uns gilt, dass wir langfristig nicht auf beiden Seiten hinken können (1Kö 18v21), dass wir uns entweder für Gott oder die Welt entscheiden müssen.
Bei Archippus scheint ebenfalls eine Ermahnung notwendig gewesen zu sein. Paul fordert ihn dazu auf, das Amt, das er in dem Herrn empfangen hat, auch auszufüllen (V. 17). Vielleicht wurde er in der Gemeinde einmal für eine Aufgabe eingesetzt, hat diese aber später vernachlässigt. Leider erlebt man im Reich Gottes immer wieder, dass Mitarbeiter Dienste, für die sie zuständig sind, nicht wahrnehmen. Oft können andere wegen fehlender Befugnis nicht einfach als Ersatz einspringen, so dass die entsprechenden Aufgaben einfach liegenbleiben. Dadurch kann langfristig ein grosser Schaden entstehen, der für viele schmerzhaft ist. Es wäre besser, ein Amt nicht zu übernehmen, als es zu übernehmen und dann nicht auszufüllen. Bevor wir danach trachten, grossartige neue Aufgaben anzupacken, möchte Gott, dass wir zuerst unsere aktuellen Aufgaben sorgfältig wahrnehmen.
Im Gegensatz zu Demas oder Archippus ist Onesimus eine Ermutigung, dass sich Dinge auch zum Besseren wenden können. Er ist als Sklave von Philemeon weggelaufen, kam später jedoch zum Glauben und wurde von Paulus zu ihm zurückgeschickt. Auch Markus, der Cousin von Barnabas (V. 10), hatte eine Zeit lang Schwierigkeiten mit Paulus, hat aber später wieder mit ihm zusammengearbeitet. Hier lernen wir, dass wir niemanden für immer abschreiben dürfen. Versöhnung ist immer eine Option, durch die unsere Verbundenheit im Dienst für Christus, falls sie mal unterbrochen wird, wiederhergestellt werden kann. So wie Jesus uns vergeben hat, sollen auch wir bereit sein, anderen zu vergeben. Paulus war bereit, auch mit Personen wie Onesimus oder Markus zusammenzuarbeiten und spricht positiv über sie, obwohl sie (wie er selbst) keine perfekte Vergangenheit aufweisen konnten.
Schluss: In Kolosser 4 sehen wir, mit wie vielen Gläubigen Paulus in seinem Dienst für Jesus verbunden war. Damit er seinen Auftrag ausführen konnte, war er darauf angewiesen, dass er von anderen Jüngern unterstützt wurde. Die Aufgaben, die Gott seinen Jüngern aufgetragen hat, können nur durch die Zusammenarbeit vieler Einzelner umgesetzt werden. Bringst du dich auch in dieses Team ein oder bist du stattdessen als Solochrist unterwegs? Machst du dir auch Gedanken, wie wir die nächste Generation erreichen können und bist bereit, dich auf Veränderungen einzulassen? Verhältst du dich weise und nutzt die Zeit, die dir zur Verfügung steht? Sind deine Worte immer wohlklingend und weisst du, wie du jedem antworten sollst? Das sind Fragen, die sich die Kolosser stellen mussten und die auch uns betreffen.
Wie wir gesehen haben, gibt es im Zusammenhang mit dem Missionsbefehl die unterschiedlichsten Aufgaben. Alle sind aufgefordert, für offene Türen für das Evangelium zu beten und sich gegenseitig zu ermutigen und zu trösten. Einige hatten die Aufgabe, Briefe in andere Städte zu bringen, Grüsse auszurichten oder Gäste zu beherbergen. Die Ernte ist gross, aber der Arbeiter sind wenige (Mt 9v37). Bei welchen Aufgaben wir mithelfen, ist letztlich nicht so wichtig. Für jeden gibt es passende Aufgaben, wo er sich einbringen kann. Viel wichtiger ist, dass wir treu und unserem Herrn gehorsam sind.
In der Kirchengeschichte, aber auch in Kolosser 4, finden wir sowohl gute als auch negative Vorbilder, wie wir dem Herrn Jesus dienen können. Tychikus war ein guter und zuverlässiger Briefträger. Epaphras hat vermutlich bei der Gründung der Gemeinde mitgeholfen und war ein Mann des Gebets. Paulus freut sich auch über Onesimus und Markus, da sie ihre Vergangenheit bereinigt hatten. Da Versöhnung möglich ist, müssen wir nicht bei dem stehenbleiben, was früher schiefgelaufen ist. Im Dienst für Jesus mit anderen Gläubigen verbunden zu sein, ist etwas Schönes, Ehrenvolles und Sinnstiftendes. Wenn wir entmutigt oder schwach sind, sind andere da, welche für uns beten, uns trösten und ermutigen. Da wo es uns an Begabung mangelt, hat Gott andere begabt, so dass die Arbeit trotzdem vorwärts gehen darf. So wird Gott trotz unserer Schwachheit an sein Ziel kommen und zusammen mit anderen wollen wir dabei gerne mitarbeiten.